In letzter Zeit kam bei mir und in meinem Umfeld vermehrt das Thema Eifersucht auf. Und nicht immer nur als reine Diskussion sondern als Erfahrungen, die mitunter sehr schmerzten. Es ist dabei schon krass, was alles so in die Brüche gehen kann, wenn man diesem schlechten Gefühl ohne nachzudenken folgt.
Daher nun mal meine Meinung als Anreiz zum Nachdenken. Ich betone hier noch einmal ausdrücklich, dass es sich hierbei um meine Gedanken handelt und ich kein ausgebildeter Psychologe bin 😉 !
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Du kennst sie wie jeder andere wahrscheinlich auch. Und wer hat noch nicht unter ihr gelitten? Entweder als eifersüchtige Person selbst oder als das Objekt des Gefühls?
Denn irgendwie scheint diese negative Emotion, dieser Neid uns Menschen im Blut zu liegen.
Doch halten wir einmal kurz fest, was Eifersucht ist.
Grundsätzlich ist Eifersucht eine Angst. Eine Angst davor, ungerecht behandelt zu werden und dass dadurch eine andere Person bevorzugt wird und man selbst das Nachsehen hat.
So kann sich dies in verschiedenster Art äußern. Man kann eifersüchtig auf einen Arbeitskollegen sein, weil dieser die lang ersehnte Beförderung bekommen hat, auf die man selbst so lange hingearbeitet hat. Man kann eifersüchtig sein auf den Gewinn einer anderen Person, weil man denkt, dass man selbst endlich mal das Glück haben müsse.
Aber wenn wir an Eifersucht denken, dann in erster Linie natürlich an Eifersucht in Beziehungen. Es ist ganz klar die Angst, dass man den Menschen den man begehrt an eine andere Person verlieren könnte.
Gerade bei der letzten Angst gibt es verschiedene Grade des Neides. So entsteht bei manchem die Eifersucht, wenn der Partner oder die Partnerin einem anderen Menschen bloß hinterherschaut oder gar nur zu lange ein Foto betrachtet. Bei anderen hingegen tritt dieses Gefühl erst auf, wenn der geliebte Mensch mit anderen um die Häuser zieht.
Es gibt so viele Stufen dazwischen, die ich hier aufzählen könnte. Ich für meinen Teil gehöre eher zu den Menschen, die relativ gelassen sind, was das alles angeht.
Das soll jetzt nicht heißen, dass mir Eifersucht fremd wäre. Denn es war nicht immer so, dass ich es locker nahm, wenn meine Frau (oder meine Ex-Freundinnen) sich mit anderen unterhielten oder Spaß ohne mich hatten.
Aber auch wenn ich nie krankhaft eifersüchtig war, so habe ich dennoch schon das eine oder andere Porzellan dadurch in Stücke gehauen.
Aktuell bin ich, wie ich es schon angedeutet habe, sehr entspannt. Weder beruflich noch im privaten Bereich habe ich keine Beschwerden durch dieses wirklich negative Gefühl.
Doch wie kommt das nun?
Ich denke, es hat sehr viel mit dem Selbstvertrauen zu tun. Denn wenn man unsicher ist und sich selbst nur sehr wenig schätzt, nicht in die eigenen Stärken vertraut oder gar von sich selbst die Meinung hat, keine Stärken zu besitzen – Ja, dann ist es sehr einfach zu denken, dass der Partner einen auch nicht schätzt. Denn wieso sollte der andere mit einem zusammen bleiben wollen, wenn man doch eh nicht gut genug ist? Oder warum sollte der Chef einen schätzen, wenn man doch eh nichts kann.
So gelangt man in einen Teufelskreis, aus dem es nur schwer ist auszubrechen. Und gerade hier muss man – so denke ich – ansetzen um der Eifersucht zu begegnen.
Man sollte zunächst sich selbst eingestehen, was genau der Grund für die Eifersucht ist. Ist es, weil ich Denke, dass mein Partner / meine Partnerin mich eh nicht lieben kann weil ich es nicht wert bin? Weil ich keine Stärken habe oder diese zu mickrig sind? Weil ich ein zu schlechter Liebhaber im Vergleich mit anderen bin? – Oder halt beruflich: Ich bin doch eh zu schlecht in allem um befördert zu werden…. etc. etc.
Ich weiß, diese Beispiele sind schon Extreme, doch meist kommt es genau daher, dass man sich selbst wahrlich zu gering schätzt. Dabei gibt es doch einen Grund, warum sich der/die Andere für einen entschieden hat….
Und hier hilft schon mal das miteinander reden. Denn nur hierdurch erfährt man vom Partner oder vom Chef, der Kollegin usw. was an einem gemocht wird. Manchmal ist man da dann doch überrascht und ja, wenn einem Komplimente gemacht werden, so sollen sie auch angenommen werden. Denn dies sind die Basis um sich selbst aufzubauen.
Wie Du vielleicht weißt, bin ich mit etlichen Pfund zu viel ein Moppel. Was für den einen ein echter Grund ist, schüchtern und ängstlich zu sein – macht mir nix aus – Warum auch? In den vergangenen Monaten/Jahren habe ich gezeigt, was ich kann, beruflich wie auch privat.
Mir wurden immer wieder Komplimente gemacht. Für meine Arbeit, die ich im Büro geleistet habe, für meinen Umgang mit den Kollegen. Von meiner Frau für dies und das (nein, weiter gehe ich da nicht drauf ein). Für alles mögliche von den verschiedensten Leuten.
Früher habe ich dies als heuchlicherisches Geschleime abgetan, habe nicht glauben wollen, dass ich wirklich was kann.
Doch seit dem ich gelernt habe, diese Komplimente anzunehmen wachse ich über mich hinaus. Habe gemerkt, wie gut es mir tut zu wissen, dass ich etwas kann. Es hat mir die Selbstsicherheit gegeben, die mich darauf vertrauen lässt, dass mir so schnell niemand meinen Job oder meine Frau wegnehmen kann. Weil ich nun spüre, wie viel den Menschen an mir liegt.
Seit dem geht es mir besser. ich fühle mich regelrecht frei und ohne Angst.
Falls Du auch unter Eifersucht leidest, dann hier nochmal mein Tipp:
Sei ehrlich zu Dir selbst und ergründe, warum Du eifersüchtig bist. Rede mit deinem Partner bzw. Deiner Partnerin oder dem Chef etc.! Wenn Du Komplimente bekommst: Nimm sie an und genieße sie. Niemand ist perfekt, auch nicht nahe dran und auch wenn Dich manches an Dir stört: Andere lieben vielleicht genau das an Dir!
Das ist vielleicht kein Allheilmittel für Eifersucht und Neid, aber es kann ein Ansatz sein. Und versuchen sollte man es, denn das Leben ist zu kurz für solch negative Gedanken und Gefühle.